Erweiterungsmuster anlegen
Erweiterungsmuster dienen dazu, zu einem bestehenden Element zusätzliche Elemente zu erzeugen und diese in der Regel miteinander zu verknüpfen. Beim Erstellen von Mustern stellt sich jedoch oft die Frage, handelt es sich um ein Verfeinerungsmuster oder um ein Erweiterungsmuster? Diese Unterscheidung ist nicht immer auf den ersten Blick eindeutig, aber entscheidend für die korrekte Funktion des Musters. Um die passende Musterart auszuwählen, hilft es, sich zwei Fragen zu stellen:
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Auf welchem Element(-typ) soll das Muster ausgeführt werden?
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Soll dieses Element durch das Muster erweitert oder verfeinert werden?
Beispiel: Testfall zu einer Anforderung erstellen
Ein Anwender möchte mithilfe eines Musters zu einer bestehenden Anforderung einen Testfall erstellen und beide Elemente miteinander in Beziehung setzen. Beantworten Sie zunächst die zwei Fragen:
Frage 1: Welches Element ist das Kontextelement?
→ die Anforderung (Der Testfall wird zu ihr erstellt).
Frage 2: Wird die Anforderung erweitert oder verfeinert?
→ Sie wird erweitert. (Es kommt ein neues verknüpftes Element hinzu).
Folglich benötigen Sie für diesen Anwendungsfall ein Erweiterungsmuster.
- Wählen Sie über das Kontextmenü eines Packages den Befehl Weitere anlegen → Muster.
- Wählen Sie unter Art des Musters Erweiterung aus. Die Auswahl für den Stereotyp wird dabei deaktiviert.
- Speichern Sie den Dialog.
- Legen Sie zu dem Muster folgende Musterelemente an:
- eine Anforderung
- ein Testfall
- eine Beziehung zwischen Anforderung und Testfall
Die Anforderung und den Testfall erstellen Sie über das Kontextmenü des Musters mit dem Befehl Anlegen → Anforderung bzw. Testfall. Erzeugen Sie eine Beziehung zwischen beiden Elementen, indem Sie eines per Drag & Drop auf das andere ziehen.
Das Muster sieht dann so aus:
Sind die Musterelemente und die Beziehung zwischen beiden Elementtypen erstellt, öffnen Sie den Bearbeitungsdialog der Anforderung.
- Wechseln Sie im Bearbeitungsdialog in die Registerkarte Weitere Eigenschaften und markieren dort die Option IsPatternContext.
Mit dieser Einstellung legen Sie fest, auf welchem Elementtyp das Muster ausgeführt werden soll. Wenn Sie die Option bei einer Anforderung aktivieren, bedeutet das:-
Das Muster wird später auf einer beliebigen Anforderung ausgeführt.
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Zu dieser Anforderung wird beim Anwenden automatisch ein Testfall erstellt.
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Die Anforderung selbst wird im Konfigurationsdialog beim Ausführen nicht angezeigt – dort erscheint nur der Testfall.
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Ein Muster darf nur ein einziges Element mit aktivierter IsPatternContext-Option enthalten. Wurde die Option versehentlich bei mehreren Elementen gesetzt, erscheint beim Anwenden des Musters eine Fehlermeldung. Nutzen Sie in diesem Fall den Kontextmenübefehl Kontextelement wählen, um die Einstellung zu korrigieren.
Hier können Sie nachlesen, wie das Muster über das Kontextmenü einer beliebigen Anforderung angewendet wird.